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Geschichte

Der Ursprung des Zwischenahner Heimatvereins, so die Kurzbezeichnung, geht in das Jahr 1872 zurück.

 

Damals wurde der “Verein zur Instandsetzung und Unterhaltung von Anlagen in und bei Zwischenahn gegründet. Das Programm diese neuen Vereins ließ sich  mit dem einen einfachen Wort „Verschönerung“ beschreiben. So bekam der Verein bald darauf den Namen Verschönerungsverein. Gründer und Hauptinitiator war ein Major Günther von Berg aus Oldenburg, der sich nach Ende des Militärdienstes in Bad Zwischenahn niederließ.

 

Seine Satzung hatte nur einen einzigen Paragraphen. Dieser lautete: Durch den Beitrag von 7 ½ Silbergroschen wird die Ehrenmitgliedschaft erworben. Der Verein hatte also keine Mitglieder, sondern nur Ehrenmitglieder und diese Ehrenmitgliedschaft war für 7 ½ Silbergroschen = 18 Groten in alter Währung und 75 Pf in neuer gegen bare Zahlung zu erwerben. Nicht immer kommt man so preiswert zu einer Ehrenmitgliedschaft

 

Heinrich Sandstede aus Bad Zwischenahn war der Mitbegründer des Vereins. Er versammelte sieben wichtige Personen aus Bad Zwischenahn um sich, mit denen er den Verein aus der Taufe hob.

 

Buch

Heinrich Sandstede

 

Heinrich Sandstede

 

Diese Personen waren:

  1. Gerhard Windmüller, der Begründer und Mitinhaber der Wickelformen und Holzspulenfabrik
  2. Herr Knottnerus, der Apotheker
  3. Dr. Hinzen der Arzt der noch hoch zu Ross seine Patienten besuchte.
  4. F. Röben, der Krug und Gastwirt ein besonderes Original der seine Gäste gerne mit einem: „O , süh süh“ begrüßte
  5. Ferdinand Brader, sein Nachbar der seine eigene humorige Naturgeschichte „Wurmus kommunus, der gemeine Regenwurm“ herausgebracht hatte
  6. H. G. Feldhus, Gemeindevorsteher
  7. Major v. Berg der schon den „Führer durch Bad Zwischenahn und Umgebung“ geschrieben hatte

 

Unter Major von Bergs Leitung nahm der Verein bald eine rührige Tätigkeit auf. Wege wurden angelegt und Ruhebänke aufgestellt, nicht nur im Ort Zwischenahn sondern auch in der weiteren Umgebung. So wirke der Verein, unter ständigem Geldmangel, 17 Jahre hindurch zu Nutz und Formen von Ort und Gemeinde bis ins Jahr 1889. Dann entschlief er sanft. Doch bereits nach kurzer Zeit verfestigte sich die Meinung vieler Heimatfreunde unter dem Motto,„dor mött wat dahn weern“ und so wurde im Jahr 1892 der Verein abermals zu neuem Leben erweckt.

 

Sie wählten sich selbst gegenseitig als Vorstandsmitglieder: Gemeindevorsteher Feldhus wurde Vorsitzender, Dietrich Gleimius sein Stellvertreter, Heinrich Sandstede wurde Kassenwart und Schriftführer. Der Verein begann seine Tätigkeit mit „leere Kasse, aber guten Willen“. Der Jahresbeitrag belief sich auf nur eine Mark. Die Beitragsabgabe in der nun bereits 10 Paragraphen umfassenden Satzung erhielt allerdings den Zusatz „mindestens“. Das bedeutete, daß Wohltätigkeit  in Form von freiwilligen zusätzlichen Zahlungen, keine Grenzen gesetzt war.

 

Ihnen gelang es auch einen Uferweg rund um das Meer zu schaffen. Auch dem Ausbau Zwischenahn als Bad widmete sich der Verschönerungsverein. An drei Stellen des Ufers wurden gute, saubere Badehäuser gebaut. Der damaligen Sitte gemäß, das erste für Frauen und Mädchen, das zweite für männliche Badelustige und das dritte für die Schuljugend.

 

Wilhelm Gleimius war mittlerweile Vorsitzender geworden, als der Maler Bernhard Winter im Frühling 1909 an Ihn und Sandstede mit dem Gedanken herantrat, hier in Zwischenahn die Anlage eines bäuerlichen Dorfmuseums zu schaffen. Das war wohl die Sternstunde für das Ammerland. Winters Anregung fiel bei Gleimius und Sandstede sofort auf fruchtbaren Boden.

 

Wilhelm Gleimius

Wilhelm Gleimius

Bernhard Winter

Bernhard Winter

Anreas Koopmann

 

Andreas Koopmann

Schuldirektor Heinen

Schuldirektor Heinen

 

Doch wie konnte das finanziert werden? Im Jahre1909 luden sie einige gute Freunde zu einer vertraulichen Besprechung ein.

An dieser vertraulichen Besprechung nahmen außer Gleimius und Sandstede und dem Schriftführer, Hermann Ulland,  auch Andreas Koopmann, Hugo Klingenberg, Gemeindevorsteher Feldhus und Schuldirektor Heinen teil. Sie riefen eine öffentliche Volksversammlung aus, die wenige Tage später in Meyers Saal stattfand. Auch Prof. Winter und Baurat Klingenberg nahmen daran teil. Sie hatten einen ungeahnten Erfolg.

 

Für den Anfang glaubte man mit 10.000 Mark auszukommen. Man wählte den Weg Anteilscheine auszugeben für 10 Mark das Stück. Und binnen einer Stunde hatten sie 3000 Mark zusammen. Mitte Mai hatten sie schon 8 000 Mark. Prof. Winter war inzwischen dem Vorstand beigetreten und unermüdlich mit am Werk. Den Bauabsichten des Vereins kam ein Glücksumstand zu Hilfe. Zwei echte Bauernhäuser vom ammerschen Typ standen zum Abbruch bei Ulken in Torsholt  und Thomsen in Linswege.  Um Baujahr 1695. Im Oktober war die feierliche Grundsteinlegung des Bauernhauses.

 

Der 1. Vorsitzende Wilhelm Gleimius weihte das Bauernhaus mit den Wünschen: „Heimatliebe begründet den Bau, ihn schütze der große Baumeister aller Welten“ ein Heinrich Sandstede fügte mit drei Hammerschlägen an: „Die alte niedersächsische Beharrlichkeit führe ihn aus, und edle Schlichtheit diene ihm als Zierde, das walte der urewige Meister“. Die Besitzer kamen dem Verein entgegen und überließen ihm die Häuser zu  einem sehr geringen Preis zum Wiederaufbau in Zwischenahn.

 

Richtfest am 30.11 1909

Am 7. Juni 1910 war dann die feierliche Einweihung. Nach der Begrüßung der zahlreichen Gäste durch die Vorstandsmitglieder, sprach der Baumeister des Hauses Zimmermeister Gerhard Sandstede einige Worte auf platt und enthüllte den Spruch am Giebelbalken: „ Ick hang an di mien Läben lang, mien lewet Ammerland“.

 

Richtfest